Kirchliche Büchereiarbeit im Erzbistum Bamberg:Rückblick: Diözesantag in Stegaurach - im Zeichen der Nachhaltigkeit

Am Samstag, den 11. Oktober 2025, war der Fachbereich kirchliche Büchereiarbeit im Erzbistum Bamberg in der Bücherei Stegaurach zu Gast, um dort den jährlich stattfindenden Diözesantag abzuhalten. Mehr als 75 Büchereimitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus allen Landkreisen waren der Einladung gefolgt, um Neuigkeiten aus der Diözesanstelle, dem Erzbistum und dem Landesverband zu erfahren, sich von spannenden Fachvorträgen für die eigene Arbeit inspirieren zu lassen und um die Räume der Stegauracher Bücherei zu besichtigen. Neben der engen Zusammenarbeit der Bücherei mit Schule, Kindergräten und zahlreichen weiteren Einrichtungen der Gemeinde wurde vor allem auch die offene, weite Raumgestaltung des ovalen (und damit fast bayernweit einzigarten) Bücher-„Ei“s von allen Gästen bewundert. Allem voran stand jedoch der persönliche Austausch über die jeweilige Büchereiarbeit vor Ort.
Geleitet wurde der informative und abwechslungsreiche Tag von Diözesanbibliothekarin Melanie Dirauf, die auch zahlreiche Informationen aus der Diözesanstelle Bamberg im Gepäck hatte. Eine der größten Neuerungen war sicherlich die neue Namensgebung: Im Zuge von internen Restrukturierungen erfolgte im Frühjahr die „Umbenennung“ der Diözesanstelle in „Fachbereich kirchliche Büchereiarbeit – Sankt Michaelsbund“ im Erzbistum Bamberg. In Zuge der Neuerungen haben sich auch Kontaktdaten und Logos der Fachstelle geändert. Zur Einstimmung auf den prall gefüllten Tag eröffnete der Diözesanvorsitzende Christian Kainzbauer-Wütig die Veranstaltung mit seinem Dank an alle Ehrenamtlichen und einem morgendlichen Impuls. Er informierte eingangs auch kurz über einige anstehende Projekte des Erzbistums.
Aus München war Maximilian Mihatsch, Bildungsreferent der Landesfachstelle für Büchereien und Bildung, dabei, der den Blick über die Grenzen des Bistums hinaus weitete und über die aktuellen Entwicklungen und Projekte des Sankt Michaelsbundes auf Landesebene berichtete. Gemeinsam mit Diözesanbibliothekarin Melanie Dirauf stellte er den Michaelsbund und zahlreiche wissenswerte Fakten für die Büchereiarbeit vor. Besonderes Augenmerk lag hier neben den vielfältigen anstehenden Fortbildungsveranstaltungen auch auf dem großen Schwerpunkt Thema Demokratie und Demokratiebildung, und dem Beitrag, den Büchereien in ihrer täglichen Arbeit dazu leisten können. Der Landesverband organisiert hier neben Lesungen, Werkstattgesprächen und Wanderausstellungen auch eine spezielle Fortbildungsreihe für Büchereimitarbeiterinnen.
Lust zum (Selber-)Lesen machte der Beitrag von Buchberaterin Vera Lang, die eine Auswahl der schönsten, interessantesten und spannendsten Novitäten des Herbstes für alle Altersstufen vorstellte. Abgerundet wurde die Buchvorstellung durch eine Ausstellung der interessantesten Titel der Saison, die zum Schmökern einlud.
Ein besonderes Highlight des Tages waren jedoch unbestritten die Vorträge der Referenten am Vormittag. Den Anfang machte Sebastian Zink, Umweltreferent des Erzbistums Bamberg, mit seinem Impuls „Schöpfungsverantwortung in der kirchlichen Büchereiarbeit – 10 Jahre Enzyklika Laudato Si“. Einfühlsam und eindringlich zeigte er die nach wie vor unveränderte Bedeutung der Enzyklika von Papst Franziskus auf: Als Christ handeln und leben sollte immer im Einklang und Bewusstsein der eigenen sowie unserer kollektiven Schöpfungsverantwortung geschehen. Wie dies am konkreten Beispiel der Büchereiarbeit im Alltag gelebt werden kann, erläuterte Hildegard Franz (M.A.), Diözesanbibliothekarin aus dem Bistum Passau, in ihrem Anschlussvortrag „Nachhaltigkeit in der Bücherei ganz einfach umsetzen“. Büchereien sind von Natur aus nachhaltig, ressourcenschonend und niederschwellig zugänglich, setzen sie doch eine Vielzahl an Maßnahmen zur Förderung von nachhaltigem Denken und Handeln bereits ganz natürlich in ihrer täglichen Arbeit um. Neben eigenen Projekten wie Saatgutbüchereien, Bibliotheken der Dinge, Tauschregalen etc, bieten sich Büchereien als öffentlich zugängliche dritte Orte in ihren Gemeinden auch als Stütz- und Sammelpunkt für nachhaltige Aktionen und Projekte sowie eine Vielzahl an leicht umzusetzenden Veranstaltungen und Projekten an. Anja Gotthardt aus der Diözesanstelle Bamberg schloss den Vormittag dann mit der Vorstellung der neu überarbeiteten und reorganisierten Austauschbücherei, in der sich alle Mitgliedsbüchereien (ebenfalls nachhaltig) Medienboxen zu diversen Themen, Tonies, Edurinos und TipTois zur Ergänzung für den eigenen Bestand, sowie Erzähltheater und –schienen, Bildkartensets, Maker-Boxen und verschiedenste Aktionsmaterialien für Veranstaltungen ausleihen können.
Überaus gelobt wurde auch die Unterstützung der Veranstaltung durch den Hausmeister der Bücherei; und ein besonderes Dankeschön ging an den tollen Einsatz des ganzen Büchereiteams. Ohne diese engagierte Unterstützung hätte die Fachstelle die Veranstaltung alleine kaum stemmen können.